Bevor Sie die Leistung von TCP/IP-Socketanwendungen testen können, konfigurieren Sie die Testumgebung und wenden die folgenden Richtlinien an, um zuverlässige Leistungstests zu erstellen.
Einschränkungen
Mit dieser Erweiterung können Sie Anwendungen testen, die in einem Client/Server-Modell ausgeführt werden, in dem der Test mehrere Clients simuliert, die eine Verbindung zu einem oder mehreren Servern herstellen möchten. Andere Modelle, beispielsweise Peer-to-Peer-Netze, werden nicht unterstützt.
IBM® Rational Performance Tester unterstützt unter den 64-Bit-Versionen von Microsoft Windows 2003 und Windows XP keine Socketaufzeichnung.
Leistung
Es ist wichtig, beim Implementieren von Leistungstests auf dem betreffenden Computer eine relevante Anzahl virtueller Benutzer zu verwenden. Wenn Sie beispielsweise zu viele virtuelle Benutzer für einen einzelnen Computer implementieren, geben die Ergebnisse eher die Last des Testcomputers als die effektive Arbeitslast des Servers wieder.
Bei einem durchschnittlichen Testcomputer mit 1-GHz-Prozessor und 1 GB Arbeitsspeicher darf die Anzahl der gleichzeitigen virtuellen Benutzer 1000 nicht übersteigen, um optimale Ergebnisse mit den Leistungstests zu erzielen.
Wenn Sie die Anzahl virtueller Benutzer überschreiten, die ein einzelner Testcomputer verarbeiten kann, wird die gemessene Leistung auf dem Server von der Leistung des Testcomputers beeinflusst, sodass die Endergebnisse ungültig werden.
Beim Bearbeiten eines Zeitplans für lange Leistungstests ist Folgendes zu beachten:
- Setzen Sie im Zeitplan-Editor die Einstellung für Testprotokollebene auf Keine.
- Legen Sie im Zeitplan-Editor den Wert für Intervall für Statistikstichprobe auf ungefähr 1/60 der Ausführungszeit fest, z. B. 12 Minuten für eine Sitzung mit einer erwarteten Ausführungszeit von 12 Stunden.
- Verwenden Sie nach Möglichkeit Schleifen innerhalb der Testprogramme anstelle von Schleifen im Zeitplan.
Durch Verwendung von Schleifen innerhalb von Testprogrammen werden Verbindungsprobleme vermieden, die bei lang andauernden Tests auftreten können. Der Schwerpunkt wird auf die Messung der Sende- und Empfangsaktivitäten und nicht auf die Verbindungs- und Schließaktivitäten gelegt.
SSL-/TLS-Authentifizierung
Sockettests unterstützen einfache oder strikte SSL-Authentifizierungsmechanismen (Secure Sockets Layer)
oder TLS-Authentifizierungsmechanismen (Transport Layer Security). Diese werden auch als Serverauthentifizierung und als Clientauthentifizierung bezeichnet.
Bei der Serverauthentifizierung muss der Client ermitteln, ob der Server vertrauenswürdig ist. Beim Aufzeichnen oder Ausführen eines Sockettests mit einem Proxy-Recorder ist der Proxy-Recorder zwischen Server und Client postiert. Daher müssen Sie die Clientanwendung dazu veranlassen, sich zu verhalten, als handele es sich beim Proxy-Recorder um den zertifizierten Server. Dazu müssen Sie eine der folgenden Aktionen ausführen:
- Die SSL- oder TLS-Einstellungen des Proxy-Recorder so konfigurieren, dass dieser als aktueller Server für den Client und als Client für den Service authentifiziert wird. Das bedeutet, dass Sie den Proxy-Recorder mit den entsprechenden Zertifikaten angeben müssen.
- Einen verwalteten Client (eine externe Clientanwendung) so konfigurieren, dass diese den Proxy-Recorder quasi als zertifizierten Server anerkennt.
Der Aufzeichnungsassistent stellt einen Link bereit, über den Sie ein IBM Rational Performance Tester-Zertifikat in die Clientanwendung herunterladen können.
Bei der Clientauthentifizierung muss der Server den Testclient entsprechend der Rootberechtigung authentifizieren. Daher müssen Sie zum Authentifizieren des Proxy-Recorders oder des Testagenten als zertifizierter Client das Clientzertifikat bereitstellen, das vom Server erwartet wird.
Weitere Informationen zum Verwalten digitaler Zertifikate finden Sie unter Übersicht über digitale Zertifikate.