Seitenüberschrift:Gründe für die Verwendung von Lebenszyklen für die Regelung von Assets mit Rational Asset Manager
Untertitel:Mit Rational Asset Manager können Sie einen Lebenszyklus oder einen geplanten, aber anpassbaren Workflow zum Steuern und Regeln von Assets erstellen. In Rational Asset Manager verfügt der einfachste Lebenszyklus (hier gezeigt) über zwei exklusive Statuszustände, die Assets aufweisen können: einen Anfangsstatus für den Zeitpunkt, an dem ein neues Asset an ein Repository übergeben wurde, und den Status "Freigegeben" für den Zeitpunkt, an dem das Asset freigegeben wurde. Die Pfeile stellen Übergänge zwischen diesen Statuszuständen dar. Lebenszyklen können viele weitere Statuszustände und Übergänge aufweisen. Dies bedeutet, dass Sie Assets je nach Bedarf detaillierter und mit größerer Komplexität regeln und verwalten können.
Lebenszyklen sind in den folgenden Fällen nützlich:
Da Sie viele Einschränkungen und Anforderungen definieren können, kann es verlockend sein, viele unterschiedliche Assettypen für die Verwaltung von Assets in Ihrem Repository zu verwenden. Wenn Sie aber zu viele Assettypen einsetzen, kann dies für andere Benutzer unübersichtlich und verwirrend sein, da diese möglicherweise nicht auf einen Blick die feinen Unterschiede zwischen den verschiedenen Assettypen verstehen. Wenn Sie Assettypen zum Steuern und Eingrenzen von Assets verwenden, können Sie außerdem erst dann ein Asset an das Repository übergeben, wenn alle Anforderungen des betreffenden Assettyps erfüllt wurden, was ziemlich frustrierend sein kann. Mithilfe von Lebenszyklen und Richtlinien können Assets umgehend in das Repository aufgenommen werden und alle Probleme können dann zu einem späteren Zeitpunkt gelöst werden.
Vorgehensweise beim Erstellen von Lebenszyklen
Im Folgenden wird die Erstellung eines Lebenszyklus in Rational Asset Manager demonstriert. Dabei soll ein Master-Lebenszyklus für Assets mit dem Assettyp "Freigeben" angepasst werden. Der Master-Lebenszyklus wird dann zum Umsetzen einiger Anforderungen auf Repositoryebene genutzt.
Zunächst sollte ein Asset mit dem Typ "Freigeben", wenn es den Status "Realisiert" aufweist, über eine Beziehung zu einem anderen Asset mit dem Typ "Implementierung" verfügen. Außerdem muss im Status "Bereitgestellt" stets einer der Rechtsanwälte des Unternehmens das Asset prüfen und freigeben. Zuletzt soll dem Asset automatisch eine Datei mit rechtlichen Hinweisen hinzugefügt werden, wenn es in den Status "Bereitgestellt" eintritt, um die Arbeit des Rechtsanwalts etwas zu erleichtern.
Nun kann es losgehen!
Master-Lebenszyklen werden von Repository-Administratoren erstellt. Danach können Community-Administratoren den jeweiligen Master-Lebenszyklus durch Anwenden weiterer Anforderungen für Ihre jeweiligen Communitys erweitern.
Zunächst muss also ein neuer Master-Lebenszyklus für das Repository erstellt werden. Das Ziel hierbei ist, wie gesagt, einen Lebenszyklus speziell für Assets des Typs "Freigeben" zu erstellen. Im Lieferumfang von Rational Asset Manager sind mehrere integrierte Workflows mit einer jeweils unterschiedlichen Anzahl von Statuszuständen und Verzweigungen enthalten. Darunter ist auch einer speziell für Assets des Typs "Freigeben". Der Repository-Administrator kann weitere Workflows erstellen oder die integrierten Workflows so bearbeiten, dass sie die Anforderungen Ihrer Gruppe besser erfüllen.
Auf dieser ersten Seite sehen Sie erneut das Bild des Workflows und Sie können mit der Konfiguration des Lebenszyklus beginnen.
Geben Sie zunächst den Namen und eine Beschreibung des Lebenszyklus ein. Mithilfe dieser Angaben können Sie den Zweck dieses Lebenszyklus für andere Benutzer beschreiben und erläutern.
Danach ist der Abschnitt "Bedingungen" von großer Bedeutung. Hier definieren Sie, welche Assets bestimmter Typen oder Kategorien in den Lebenszyklus aufgenommen werden, den Sie gerade konfigurieren.
Hier erfolgt die Arbeit mit Assettypen.
Dafür wird eine einfache Logik der Form "Gleich" oder "Ungleich" verwendet. Hier erfolgt die Auswahl von "Gleich" und danach des Assettyps "Freigeben".
Wenn Sie speziellere Bedingungen erstellen müssen, können Sie über die Auswahl von AND oder OR und anschließendes Klicken auf das Pluszeichen weitere Bedingungen hinzufügen.
Sie können sehr komplexe, verschachtelte Bedingungen erstellen, diese Details sollen an dieser Stelle aber nicht beschrieben werden. Hier soll ein Lebenszyklus erstellt werden, der in mehreren Communitys verwendet werden kann.
Fügen Sie diesem Lebenszyklus danach Manager für Lebenszyklen hinzu. Manager für Lebenszyklen können andere Benutzer zur Zusammenarbeit bei Assets einladen, die den betreffenden Lebenszyklus verwenden, und können diesen so ändern, dass er die Anforderungen eines einzelnen Assets erfüllt. Sie können entweder einzelne Benutzer oder Benutzergruppen hinzufügen.
Hier wird Pete, ein Projektleiter, als Manager für Lebenszyklen hinzugefügt. Für alle Assets, die diesen Lebenszyklus verwenden, kann Pete den Lebenszyklus optimieren und Prüfer einladen.
Dieses Kontrollkästchen bleibt ausgewählt. Dadurch werden automatisch alle Eigner eines Assets als Manager für Lebenszyklen zugeordnet. Falls Sie dies nicht möchten, beispielsweise in dem Fall, dass der ursprüngliche übergebende Benutzer des Assets nicht am Prüf- und Zertifizierungsvorgang für das Asset beteiligt sein soll, können Sie das Kontrollkästchen abwählen.
Nun erfolgt die Konfiguration eines Statuszustands. Über die Dropdown-Liste "Momentan wird konfiguriert" können Sie einen Status oder einen Übergang auswählen. Alternativ dazu können Sie einfach auf das Kästchen im Diagramm klicken.
Wenn ein Asset in diesem Lebenszyklus in den Status "Realisiert" eintritt, soll es eine Beziehung zu mindestens einem Asset des Typs "Implementierung" aufweisen und die tatsächlichen Anwendungsdateien für die Freigabe enthalten.
Für diesen Zweck kann eine Richtlinie verwendet werden. Richtlinien ermöglichen die Anwendung verschiedener Einschränkungen oder Regeln auf ein Asset, während dieses sich in einem bestimmten Status des Lebenszyklus befindet.
In Rational Asset Manager sind etwa ein Dutzend Standardrichtlinien enthalten. Außerdem können auch angepasste Richtlinien erstellt und installiert werden. Diese müssen Sie allerdings selbst programmieren. Im vorliegenden Fall wird die Richtlinie zur Beziehungsprüfung verwendet, mit der definiert werden kann, welche Beziehungen ein Asset aufweisen muss.
Nach dem Hinzufügen einer Richtlinie müssen Sie diese konfigurieren, um die gewünschten Regeln zu definieren.
Jede Richtlinie weist verschiedene Optionen auf. Für die Richtlinie zur Beziehungsprüfung müssen Sie festlegen, wie viele Beziehungen mit welchem Beziehungstyp für das Erfüllen der Richtlinie vorhanden sein müssen.
Diese Richtlinie wird nun so konfiguriert, dass mindestens eine Beziehung benötigt wird, die zu einem Asset mit dem Typ "Implementierung" führt und selbst auch den Typ "Implementierung" aufweist. Sie können noch genauere Angaben machen und einen bestimmten Status des Lebenszyklus eingeben, den das Asset, auf das verwiesen wird, aufweisen muss, zum Beispiel "Freigeben". Dies ist allerdings nicht erforderlich.
Nachdem Sie die Optionen für die Richtlinie konfiguriert haben, konfigurieren Sie mithilfe dieser Kontrollkästchen, wann die Richtlinie ausgeführt wird. Diese Richtlinie soll beim Eintritt des Assets in diesen Status, bei allen Änderungen des Assets und bei allen Versuchen von Benutzern, den Status des Assets zu ändern, die Prüfung auf die entsprechenden Beziehungen ausführen. Dazu dient dieses Kontrollkästchen "Aktion".
Nun ist diese Richtlinie konfiguriert, der Vorgang ist aber noch nicht vollständig abgeschlossen. Ich muss noch den Übergang zwischen Statuszuständen konfigurieren, damit das Asset nur dann in einen anderen Status eintritt, wenn die Richtlinie erfüllt wird.
Wenn Sie einen Übergang konfigurieren, konfigurieren Sie, was genau geprüft wird, welche Bedingungen also erfüllt werden müssen, um von einem Lebenszyklusstatus in einen anderen zu wechseln. Anders gesagt, sind die Übergänge die Punkte, an denen Sie die eben konfigurierten Richtlinien und Freigaben umsetzen. Standardmäßig weisen Übergänge stets die Bedingung "Manuelle Aktion" auf. Dies bedeutet, dass ein Manager für Lebenszyklen manuell auswählen muss, dass der Zeitpunkt erreicht ist, an dem der Status eines Assets geändert wird.
Diese Einstellung wird nun beibehalten, es wird aber aber auch eine Bedingung hinzugefügt, die besagt, dass die eben hinzugefügte Richtlinie erfüllt werden muss.
In dieser Dropdown-Liste sehen Sie also die Richtlinie aus dem letzten Status.
Damit nun das Asset in den nächsten Status eintritt, muss ein Manager für Lebenszyklen diese Änderung anfordern und außerdem muss die Richtlinie erfüllt worden sein. Nur dann wird der Status des Assets geändert.
Nun erfolgt die Konfiguration eines weiteren, etwas anderen Status. Im Status "Bereitgestellt" soll ein Rechtsanwalt das Asset freigeben müssen. Um die Arbeit dieses Rechtsanwalts etwas zu erleichtern, sollen automatisch einige standardmäßige rechtliche Hinweise aus einem anderen Asset abgerufen und allen Assets hinzugefügt werden, die in diesen Status eintreten.
Zunächst wird dazu über den Abschnitt "Überprüfung" der Rechtsanwalt als Prüfer hinzugefügt.
Nun wird der Rechtsanwalt Kenneth als Genehmiger hinzugefügt. Genehmiger können Assets anzeigen und kommentieren und optional bearbeiten und freigeben.
Für Kenneth erfolgt die Auswahl von "Bearbeitung zulassen", damit er das Asset bei Bedarf ändern kann. Außerdem wird "Genehmiger" ausgewählt, damit Kenneth das Asset freigeben oder zurückweisen kann.
Danach ermöglicht die Richtlinie zum Anhängen von Artefakten das Abrufen aller Dateien aus einem bestehenden Asset und das Hinzufügen dieser Dateien zu einem beliebigen anderen Asset, das in diesen Status eintritt.
Zum Konfigurieren dieser Richtlinie müssen Sie eine GUID und eine Versionsnummer für das Asset mit den abzurufenden Dateien eingeben. Diese Angaben werden nun eingefügt.
Dadurch wird die Bezeichnung "Rechtliche Hinweise" allen Dateien hinzugefügt, die kopiert werden. Diese Option bedeutet, dass die abzurufende Hinweisdatei alle anderen Dateien mit demselben Dateinamen ersetzt.
Nun soll diese Datei hinzugefügt werden, wenn ein Asset in diesen Status eintritt. Dazu muss lediglich das Kontrollkästchen "Eintritt in Status" für die Ausführung dieser Richtlinie ausgewählt werden.
Zuletzt erfolgt die Bearbeitung des nächsten Übergangs, um sicherzustellen, dass Kenneth das Asset freigegeben hat, bevor es in den letzten Status eintreten kann. Es wird eine zusätzliche Bedingung hinzugefügt, die besagt, dass Kenneth, der Rechtsanwalt, das Asset freigeben muss.
Community-Lebenszyklen werden auf der Registerkarte "Lebenszyklen" verwaltet. Community-Lebenszyklen sind erweiterte Versionen von Master-Lebenszyklen, bei denen Sie Bedingungen und Richtlinien für die Verwendung in einer bestimmten Community hinzufügen können. Im Abschnitt "Lebenszyklen" wird eine Liste mit allen aktuellen Lebenszyklen angezeigt. Die Reihenfolge der Lebenszyklen ist dabei von Bedeutung: Ein Asset kann lediglich einen einzigen Lebenszyklus verwenden. Wenn ein Asset für mehrere Lebenszyklen infrage kommt, tritt es in den ersten der hier angezeigten Lebenszyklen ein (Reihenfolge von oben nach unten).
Wenn Sie feststellen, dass Assets in den falschen Lebenszyklus eintreten, können Sie die Pfeile hier verwenden, um diese Reihenfolge zu ändern.
Assetlebenszyklen übernehmen die Eigenschaften eines Community-Lebenszyklus und Sie können auch Bedingungen und Richtlinien für das einzelne Asset hinzufügen.
Die Konfiguration nimmt einige Zeit in Anspruch und erfordert ein gewisses Maß an Planung auf Repository-, Community- und Assetebene, mithilfe von Lebenszyklen können Sie aber die Entwicklung von Assets im Lauf der Zeit detailliert steuern. Vielen Dank.