EGL-Anwendungen enthalten Projekte, Pakete, Ordner und Dateien.
Projekte
Eine EGL-Anwendung enthält mindestens ein Projekt zur Speicherung
und Verwaltung von Code in Ordnern und Dateien.
Ein Projekt ist in einem einzigen physischen Ordner in
Ihrem Arbeitsbereich enthalten und dieser Ordner enthält andere Ordner, wie nachfolgend
beschrieben.
Sie können mit einer beliebigen Anzahl von Projekten arbeiten. Diese
Projekte können voneinander unabhängig sein oder aufeinander verweisen und Abschnitte
ihrer Pakete miteinander teilen.
Die Verwendung von Projekten, Paketen und Dateien hängt
von den Erfordernissen Ihres Unternehmens und vom Design der von Ihnen erstellen Anwendung ab.
Es gibt keine festgelegten Richtlinien zu deren Verwendung. Informationen zu Verweisen zwischen Projekten
finden Sie in EGL-Buildpfad.
In der Praxis tendieren EGL-Architekten dazu,
eine Anwendung anhand einer oder mehrerer der folgenden Kriterien zu unterteilen:
- Zu lösende geschäftsbezogene Problemstellungen
- Zu verwendende Technologietypen
- Für die Codierung zuständige Entwicklungsgruppen
- Archivierungsmethoden zum Speichern des Quellcodes und zur Quellcodeverwaltung
- Optimale Programmgröße
- Teststrategien
Pakete
Ein Paket ist eine beliebige Kategorie, die zur Verwaltung der EGL-Quellendateien
verwendet werden kann. Pakete stellen zudem bestimmte Ordner im EGL-Arbeitsbereich dar und werden unter Projekten
in EGL-Quellenordnern erstellt. Sie können den Namen eines Pakets als Qualifikationsmerkmal verwenden,
um einen Abschnitt oder eine Variable in den aktuellen Geltungsbereich zu versetzen (siehe
Gültigkeitsbereich).
Ordner
Ein EGL-Projekt kann mehrere Ordner enthalten. Einige dieser
Ordner haben Standardnamen; die EGL-Quellendateien werden beispielsweise in einem Ordner mit
dem Standardnamen EGLSource gespeichert. In der Dokumentation wird häufig mit
dem Standardnamen auf diese Ordner Bezug genommen. Denken Sie aber daran, dass die Namen in Ihrem
Projekt anders lauten können.
- Ordner für Quellcode
EGL-Projekte verfügen mindestens über einen Ordner für Quellcode mit dem Standardnamen
EGLSource. Der Quellenordner enthält alle EGL-Quellendateien, Builddateien und
Implementierungsdeskriptordateien für das Projekt. EGL generiert Ausgabecode nur für Dateien in
einem Ordner für Quellcode.
Zur Verwaltung der Dateien können innerhalb der Quellenordner
Pakete oder zusätzliche Ordner für Quellcode erstellt werden. Lesen Sie hierzu EGL-Paket erstellen oder Quellenordner erstellen.
- Ordner für generierten Code
- Bei der Generierung für Java™ verfügt das EGL-Projekt über einen
Ordner für die Dateien, die vom Generierungsprozess erstellt werden. Der Standardname des Ordners für
generierten Code lautet src; in den meisten Fällen (wie z. B. im Projektexplorer) lautet die
Bezeichnung unabhängig vom tatsächlichen Ordnernamen auf der Platte jedoch Java Resources.
Die Dateien im Ordner für generierten Code dürfen nicht bearbeitet werden, weil sie bei jeder Generierung des
Projekts überschrieben werden.
Für die COBOL-Ausgabe speichert EGL den generierten Code
gemäß der Builddeskriptoroption genDirectory in einem Verzeichnis außerhalb des
Arbeitsbereichs. EGL überträgt die Ausgaben dann gemäß der Builddeskriptoroption destHost
und weiteren zugehörigen Builddeskriptoroptionen an das Zielsystem.
- Ordner 'EGLBin'
- Der Ordner 'EGLBin' wird zum Speichern von IR-Dateien verwendet, die von EGL im
Generierungs- und Debuggingprozess verwendet werden.
- Ordner mit Webinhalten
- Für EGL-Rich-UI- und Webprojekte enthält der Ordner mit Webinhalten die Webseiten,
die Style-Sheet-Dateien und weitere Dateien, mit denen die Anzeige des Webprojekts in einem
Browser gesteuert wird. Der Standardname des Ordners mit Webinhalten lautet
WebContent.
Informationen zur Rich-UI-Technologie finden Sie in
Übersicht über EGL Rich UI.
Informationen zu den Dateien, die in Webprojekten
mit JSF-Unterstützung (JavaServer Faces) verwendet werden, finden Sie in Elemente einer JSF-Webanwendung.
- Pakete
- Pakete sind in Quellenordnern und Gruppenquellendateien enthalten.
- Ordner META-INF
- Für EGL-Plug-in-Projekte enthält der Ordner META-INF die Datei MANIFEST.MF.
Dateien
Die beiden Haupttypen von EGL-Dateien sind Quellendateien,
die EGL-Abschnitte wie Programme, Bibliotheken und Datensätze enthalten, sowie Builddateien,
die EGL-Buildabschnitte wie beispielsweise Builddeskriptoren enthalten. Im Normalfall müssen Sie nur selten
mit anderen Dateitypen arbeiten. Die folgenden Dateien werden in einem EGL-Projekt am häufigsten verwendet:
- Quellendateien
- Quellendateien enthalten EGL-Logikabschnitte und Datenabschnitte wie Programme und
Datensätze. Quellendateien haben immer die Erweiterung .egl.
- Builddateien
- Builddateien enthalten EGL-Buildabschnitte wie beispielsweise Builddeskriptoren.
Diese Dateien haben die Erweiterung .eglbld.
- Implementierungsdeskriptoren
- EGL-Implementierungsdeskriptoren, die nicht mit J2EE-Implementierungsdeskriptoren
zu verwechseln sind, enthalten Informationen zur Implementierung. Diese Dateien haben die Erweiterung .egldd.
- Webseiten
- EGL-Rich-UI-Projekte enthalten JavaScript-Dateien, die zwar
von einem Anwendungsserver bereitgestellt, aber in einem Browser ausgeführt werden. Das JavaScript
wird zur EGL-Implementierungszeit in einer HTML-Datei platziert
(siehe Übersicht über die EGL Rich UI-Implementierung).
EGL-Webprojekte,
die JavaServer Faces unterstützen, enthalten JSF-Dateien, die auf einem Anwendungsserver ausgeführt werden.
- IR-Dateien
- IR-Dateien (IR - Internal Representation) stellen einen Zwischenschritt zwischen
EGL-Quelle und generierter Quelle dar; sie werden bei der Generierung und beim Debugging verwendet.
Diese Dateien haben die Erweiterung .ir und befinden sich im Ordner
EGLBin. Diese Dateien können normalerweise ignoriert werden, da EGL diese Dateien während der Projekterstellung
anhand des Quellcodes und der Builddateien automatisch
erstellt.
Weitere Einzelheiten zur Verwendung von IR-Dateien und zum Prozess der Erstellung EGL-generierter
Ausgabe finden Sie in Einführung in die EGL-Generierung und -Implementierung.
.
- .eglpath
- Die EGL-Buildpfaddatei hat den Namen .eglpath und wird im Stammverzeichnis des
Projekts gespeichert. Diese Datei listet die Positionen auf, die nach allen Abschnitten durchsucht
werden, die im aktuellen Projekt nicht gefunden werden, einschließlich der Quellenordner im
aktuellen Projekt und aller anderen Projekte im Buildpfad des aktuellen Projekts.
Im folgenden Beispiel
einer
.eglpath-Datei ist
EGLSource ein Quellenordner im aktuellen Projekt
und
AnotherProject ist ein Projekt im EGL-Buildpfad:
<?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?>
<eglpath>
<eglpathentry kind="src" path="EGLSource"/>
<eglpathentry kind="src" path="\AnotherProject"/>
</eglpath>
Die Quellenordner für 'AnotherProject' werden über die .eglpath-Datei
in diesem Projekt bestimmt.
Weitere Informationen hierzu finden Sie in EGL-Buildpfad.
- .eglproject
- Diese Datei enthält Basisinformationen zum EGL-Projekt, wie beispielsweise die Positionen der
zugehörigen Standardbuilddeskriptoren.
- faces-config.xml
- Bei EGL-Webprojekten bestimmt EGL anhand der JSF-Konfigurationsdatei, wie die Navigation
von Seite zu Seite erfolgt. Informationen zur JSF-Konfigurationsdatei und zu weiteren Dateien im
Zusammenhang mit EGL-Webprojekten finden Sie in Elemente einer JSF-Webanwendung.
- Umwandlungsparameterdateien
- Bei der Erstellung von EGL-Code anhand eines UML-Modells wird eine .TPM-Datei erstellt, die
Optionen für die Umwandlung angibt. Siehe Quellcode anhand von UML-Modellen generieren.
- Sonstige Dateien
- Das Projekt kann eine beliebige Anzahl weiterer Dateien enthalten, die nicht direkt in
Bezug zu EGL stehen. Informationen zu diesen Dateitypen können Sie über die Suchfunktion
des Hilfesystems abrufen.
Dateien, die sich nur auf EGL-Plug-in-Projekte beziehen
EGL-Plug-in-Projekte
enthalten verschiedene Dateien, die keine EGL-Dateien sind. Diese Dateien sind Teil der Standarddefinition
eines Eclipse-Plug-ins oder die kleinste unabhängige Funktionseinheit in der Eclipse-Workbench.
Die Workbench selbst setzt sich hauptsächlich aus einer Sammlung von Plug-ins zusammen.
Die Workbench kann durch das Hinzufügen zusätzlicher Plug-ins erweitert werden, entweder aus einem kommerziellen
Produkt, einem Open-Source-Projekt oder durch selbst erstellte Plug-ins. Bei der Erstellung eines
EGL-Plug-in-Projekts fügt EGL die Dateien hinzu, die erforderlich sind, damit das Projekt als Plug-in
funktionieren kann.
Ferner fügt EGL die Dateien hinzu, die
zum Definieren einer Laufzeitkonfiguration der Workbench erforderlich sind.
- plugin.xml
- Die Datei 'plugin.xml' beschreibt die Erweiterungen, die das Projekt zum Eclipse-Framework
hinzufügt. Genauer gesagt enthält diese Datei einen Eintrag, der die
Laufzeitoperationen von Console-UI-Anwendungen steuert, die im RCP-Modus (RCP - Rich-Client-Plattform)
ausgeführt werden. Darüber hinaus fügt EGL bei der Generierung eines Projekts für jedes Console-UI-Programm
im Projekt einen Verweis in die Datei 'plugin.xml' ein. EGL verwendet diesen Verweis bei der Ausführung
eines Console-UI-Programms im RCP-Modus. Dieser Verweis muss normalerweise nicht bearbeitet
werden. Die Datei 'plugin.xml' wird bei der Generierung eines Programm innerhalb eines EGL-Plug-in-Projekts
erstellt.
- MANIFEST.MF
- Die Datei MANIFEST.MF beschreibt die Anforderungen für ein Programm, das als RCP-Anwendung
ausgeführt werden soll. Diese Datei ist eng mit der Datei 'plugin.xml' verbunden.
- Produktdatei
- EGL-Plug-in-Projekte enthalten eine Datei namens 'projektname.product',
wobei 'projektname' für den Namen des Projekts steht.
Diese Datei definiert ein
Eclipse-Produkt, was sich in diesem Kontext auf die Startkonfiguration für eine eigenständige Instanz
der Workbench bezieht.
Diese Datei definiert die Plug-ins, die sich in der Workbench befinden,
wenn ein Programm als RCP-Anwendung ausgeführt wird.
- config.ini
- Für EGL-Plug-in-Projekte legt diese Datei den Wert der Systemvariablen fest, die von der Startkonfiguration
benötigt werden.
- build.properties
- Diese Datei gibt an, welche Dateien aus dem Projekt vom Plug-in zur Laufzeit in der
Workbench verwendet werden.
Verzeichnis 'EGLbin'
Das Verzeichnis 'EGLbin' enthält Systemdateien, die EGL
für den Builder, den Generator und den Debugger verwendet. Die Dateien in diesem Verzeichnis können ignoriert
werden. Das Verzeichnis 'EGLbin' darf nicht in einem Quellcode-Repository festgeschrieben werden, da dieses
Verzeichnis bei jedem Check-out des Projekts aus dem Repository erneut erstellt wird.