Ferne Entwicklung mit mehreren Kontexten - Übersicht

Dieser Abschnitt enthält eine Übersicht über die ferne Entwicklung mit mehreren Kontexten.

In einer typischen integrierten Entwicklungsumgebung (Integrated Development Environment, IDE) wird eine Gruppe von Quellendateien einem Erstellungstool zugeführt, um verwendbare Ausgabe zu generieren. Die Ausgabe kann aus Zwischenobjekten, Bibliotheken, ausführbaren Dateien oder, je nach Komplexität und Art des Projekts, einer Kombination dieser Elemente bestehen. Bisher war die resultierende Ausgabe der Erstellung für die Verwendung auf derselben Workstation wie die integrierte Entwicklungsumgebung angelegt, in einigen modernen Entwicklungsumgebungen können Benutzer jedoch Ausgabe generieren, die auf fernen Systemen ausgeführt wird.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie ein Projekt in einer integrierten Entwicklungsumgebung ein fernes System erreicht. Eine Möglichkeit ist die Verwendung eines Cross-Compilers. Das ist der Fall, wenn das verwendete Erstellungstool Ausgabe generiert, die für den Einsatz auf einer anderen Plattform als die für die Erstellung verwendeten konzipiert ist. Einige Sprachen (z. B. Java) generieren Ausgabe, die auf jeder Plattform ausgeführt werden kann. Wie bei der Cross-Compiler-Methode ist in diesem Fall das lokale Erstellungstool für die Generierung der richtigen Ausgabe ausreichend. Wenige Programmiersprachen können plattformunabhängig wie Java sein. Es ist nicht einfach, Cross-Compiler für eine bestimmte Sprachen-/Plattformkombination zu finden und ohne zusätzliche ferne Instrumentierung sind diese beiden Methoden dadurch beschränkt, dass die Ergebnisse der Erstellung nicht auch automatisch an ein fernes Zielsystem weitergeleitet werden.

Bei einer anderen Methode werden die Erstellungen auf dem Zielsystem ausgeführt und nicht auf der Workstation, auf der die integrierte Entwicklungsumgebung ausgeführt wird. Damit das möglich ist, muss der Quellcode für die Erstellung auf dem fernen Host verfügbar sein. Die Quelle muss über Fernzugriff entwickelt werden oder der Quellcode des lokalen Projekts muss mit dem fernen System synchronisiert werden. Eine Entwicklungsumgebung, z. B. IBM® Rational Developer for Power Systems Software, unterstützt die direkte ferne Entwicklung (d. h. über einen Mount oder ein fernes Eclipse-Dateisystem) und alternativ einen Push/Pull-Mechanismus für die Übertragung von Dateien zwischen einem lokalen Projekt und einem fernen Host. Die Möglichkeit, einen bestimmten fernen Host und eine bestimmte Plattform von einem Projekt aus zu erreichen, ist zwar nützlich, aber das volle Potenzial der fernen Entwicklung wurde mit der Unterstützung der fernen Entwicklung mit mehreren Kontexten noch nicht vollständig verwirklicht. Viele heutige Entwicklungsprojekte sind für die verschiedene Plattformen übergreifende Arbeit konzipiert, andere für die dezentrale Ausführung auf mehreren Systemen gleichzeitig. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Entwickler sowohl debugfähige als auch optimierte Builds oder alternative Builds generieren, die über ein anderes eindeutiges Merkmal auf demselben System verfügen. Die jetzt in IBM Rational Developer for Power Systems Software verfügbare ferne Entwicklung mit mehreren Kontexten macht es möglich, dass ein einzelnes Projekt oder eine andere Art von lokaler Ressource in einer integrierten Entwicklungsumgebung auf mehrere Umgebungen, Plattformen und Standorte nahtlos und gleichzeitig abzielt.


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