Produktkonfigurationsworkflow

Bei Produktkonfigurationen sind ebenso wie bei Produkten die direkt untergeordneten Produkte bekannt. Produktkonfigurationen bestimmen allerdings auch die Versionen aller untergeordneten Produkte innerhalb der jeweiligen Konfiguration.
Produktkonfigurationen zeichnen sich durch verschiedene Vorzüge aus.

Der folgende Workflow ist typisch für ein Team, das an Produktkonfigurationen arbeitet.

  1. Produktkonfiguration erstellen

    Auf der obersten Ebene der Produktstruktur befindet sich immer eine Produktkonfiguration. Dies ist dadurch bedingt, dass Konfigurationen die Versionen aller Produkte in der jeweiligen Konfiguration bestimmen. (Bei Produkten sind die unmittelbar zugehörigen untergeordneten Produkte bekannt, die Versionen dieser untergeordneten Produkte jedoch nicht.)

    Konfigurationen können Dimension/Wert-Paare verwenden, um ausgerichtet an diesen Dimensionen und Werten Varianten innerhalb der Produkte darzustellen. Dimensionen kennzeichnen eine Produktkonfiguration oder eine Produktverzweigung eindeutig durch die Definition der zugehörigen Aspekte. Eine Dimension setzt sich aus einem Namen (beispielsweise geo) und einem Wert (beispielsweise uk für United Kingdom) zusammen.

    Handelt es sich bei dem Produkt z. B. um einen Tachometer, der in den USA gefertigt wurde, können Sie eine Variante dieses Produkts für Großbritannien erstellen.

    Wenn Sie Dimension/Wert-Paare für eine Konfiguration festlegen, bestimmen diese Paare die Versionen aller Produkte in der betreffenden Konfiguration. Jedes einzelne Dimension/Wert-Paar muss eindeutig sein, Sie können jedoch so viele Paare wie erforderlich zu Konfigurationen und Produkten hinzufügen. Informationen zum Bearbeiten von Dimension/Wert-Paaren für eine Konfiguration finden Sie in der Direkthilfe zu Dimensionen im Dialogfeld zum Erstellen von Produktkonfigurationen.

    Erstellte Produktkonfigurationen werden mit den zugehörigen Produkten auf der Seite Produkte durchsuchen zur Verwendung und weiteren Bearbeitung zur Verfügung gestellt.

  2. Produkte oder Konfigurationen zur Produktkonfiguration hinzufügen

    Eine Produktkonfiguration an sich ist wenig hilfreich. Die Konfiguration fasst Produkte zusammen, die zum Strukturieren von Anforderungen, Designmodellen, Arbeitselementen und Testfällen verwendet werden, die Ihr Team für Ihr Produkt benötigt.

    Wenn noch keine Produkte oder Konfigurationen vorhanden sind, die der Konfiguration hinzugefügt werden könnten, ziehen Sie den Abschnitt Dateien aus anderen Tools als Referenzversionen importieren oder Produkt erstellen zurate.

    Wenn Sie mit Ihrem Produktrelease beginnen, richten Sie Konfigurationen ein. Auf der obersten Ebene der Produktstruktur befindet sich immer eine Konfiguration. Bei den übrigen Hierarchieebenen kann es sich um eine Mischung aus Konfigurationen mit untergeordneten Konfigurationen, Konfigurationen mit untergeordneten Produkten, Produkten mit untergeordneten Konfigurationen und Produkten mit untergeordneten Produkten handeln.

    Im Folgenden werden anhand von Beispielen verschiedene Wege zum Einrichten einer Konfiguration für Ihr Produktrelease beschrieben:
    • Die Produktstruktur enthält eine einzige Konfiguration an oberster Stelle, auf den untergeordneten Ebenen sind jedoch ausschließlich Produkte enthalten.

      Ein Team arbeitet an einer mechanischen Herzklappe, die aus 11 Teilen (z. B. Titan-Klappenring und Drahtkäfig) besteht. Der Teamleiter Pete beschließt eine einzige Produktkonfiguration mit dem Namen Heart Valve 2017 für die oberste Hierarchieebene zu verwenden. Für jede einzelne Komponente der Herzklappe wird von Pete ein Produkt erstellt, z. B. das Produkt titanium lock ring-1 für den Titan-Klappenring und das Produkt locking wire-1 für den Drahtkäfig. Diesen einzelnen Produkten fügen die jeweils zuständigen Teammitglieder untergeordnete Artefakte wie Arbeitselemente, Anforderungen, Testfälle und Designmodelle hinzu.

    • Teams liefern Konfigurationen, die zum Aufbau einer umfassenderen Produktstruktur mit vielen Konfigurationen herangezogen werden.

      Ein Team arbeitet an einem neuen Handy mit einer Konfiguration auf der obersten Hierarchieebene, die die Bezeichnung SmartPhone V5 trägt. Die Teamleiterin Susan kennt die Bauteile, die für das Smartphone benötigt werden. Susan muss die Bauteile, z. B. das Display, die Kamera und das Touchpad, zusammenstellen.

      Sie untersucht zunächst ein vorhandenes Smartphone und verschafft sich einen genauen Überblick über die Teile, die sie benötigt. Dann fügt sie die relevanten Konfigurationen zu ihrer Konfiguration SmartPhone V5 hinzu. (Wenn sie Produkte zu SmartPhone V5 hinzufügt, muss sie darauf achten, Dimensionen und Werte zur Konfiguration SmartPhone V5 hinzuzufügen, um die aktuellsten Produktverzweigungen zu erfassen.) Danach erstellt sie neue Teile für das Smartphone, je nach Bedarf in Form von Produkten oder Konfigurationen.

      Der Beitrag von Susans Team zu diesem Smartphone besteht in der 10-Megapixel-Kamera Camera EF mit einer erweiterten Blitzfunktion. Eine Verwendung der neuen Kamera durch verschiedene andere Produktteams ist geplant. Susan erstellt deshalb eine Konfiguration, um die Wiederverwendung zu erleichtern. Sie richtet Dimensionen und Werte mit flash=enhanced ein. Sie erstellt eine Produktvariante des früheren Produkts Blitz (Flash) und legt die zugehörige Dimension und den zugehörigen Wert mit flash=enhanced fest. Sie fügt die Linse Lens sowie weitere Produkte hinzu und legt die zugehörigen Dimensionen und Werte mit flash=enhanced fest.

    • Grob gesagt gilt, dass bei Produkten, die aus vielen Komponenten bestehen, untergeordnete Konfigurationen die Wiederverwendung erleichtern. Durch die Verwendung von untergeordneten Produkten können Sie dagegen für eine Vereinfachung der Hierarchie sorgen, wenn Sie nicht die differenzierten Möglichkeiten zur Verwaltung benötigen, die eine Konfiguration bietet.

    Später können Sie bei Bedarf eine Umwandlung vornehmen, wenn sich herausstellen sollte, dass statt einer Konfiguration ein Produkt besser geeignet ist oder umgekehrt. Sie können eine Konfiguration gegen die zugehörigen untergeordneten Elemente austauschen oder ein Produkt austauschen, sodass es zu einer neuen Konfiguration wird. Siehe Konfigurationen und Produkte austauschen.

    Die Produkte können über festgelegte Dimension/Wert-Paare verfügen, müssen es aber nicht. Verfügen Produkte über Dimension/Wert-Paare, müssen diese Paare den in der direkt übergeordneten Produktkonfiguration festgelegten Paaren entsprechen. (Bei der direkt übergeordneten Produktkonfiguration handelt es sich nur um die Konfiguration der obersten Ebene, wenn diese Ebene direkt übergeordnet ist.)

  3. Erstellen Sie Produktkonfigurationsgruppierungen, um ähnliche Konfigurationen zu Gruppen zusammenzufassen, die für Sie oder Ihr Team von Bedeutung sind.

    Sie und Ihr Team können die betreffende Gruppierung im Listenfeld Produkte durchsuchen anzeigen.

  4. Probleme bei der Produktentwicklung beheben

    An einem beliebigen Punkt in einem Produktrelease kann es auf Grund eines Problems passieren, dass ein bestimmter Aspekt in der Produktentwicklung nicht weiterverfolgt werden kann. In diesem Fall bietet es sich an, vorhandene Konfigurationen miteinander zu vergleichen, um herauszufinden, an welcher Stelle es zu einem Problem gekommen ist, wo ein problematisches untergeordnetes Produkt verwendet wird und um eine Korrektur zu erstellen. Weitere Informationen hierzu finden Sie in den Abschnitten Produktkonfigurationen vergleichen, Informationen zur Verwendung einer Produktkonfiguration oder eines Produkts suchen und Korrektur mithilfe einer Referenzversion erstellen.

  5. Referenzversion einer Produktkonfiguration erstellen, um an kritischen Punkten innerhalb eines Produktrelease einen Meilenstein zu speichern

    Zu einem bestimmten Zeitpunkt erreicht das Team einen Meilenstein wie ein "sprint"-Datum oder eine Betaversion. Meilensteine bieten eine gute Gelegenheit innerhalb des Produktrelease, unveränderbare Versionen einer Konfigurationshierarchie zu erstellen. Informationen zu den dazu erforderlichen Schritten finden Sie unter Referenzversion zum Aufzeichnen eines Meilensteins erstellen. Nach dem Erstellen einer Referenzversion können Sie eine änderbare Kopie der Referenzversion erstellen, um erneut über eine Möglichkeit zu verfügen, die Konfiguration und die zugehörigen Produkthierarchien zu ändern.

  6. Änderbare Kopie einer Referenzkonfiguration erstellen

    Nach der Freigabe Ihres Produkts können Sie mit der Arbeit am nächsten Release beginnen. Sie erstellen dazu zunächst eine änderbare Kopie der Referenzversion.

  7. Arbeit mit dem neuen Release oder Verzweigungsprodukten fortsetzen und mit einer neuen Variante fortfahren

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